Verbannte Mennoniten in russischen Publikationen

 

(ukrainisch, russisch)



 

Im Jahre 1988 wurde in Russland die Gesellschaft "MEMORIAL" gegründet. Eines der Ziele war, herausfinden der Namen aller Opfer der Repressionen und ihre Veröffentlichung. Bereits 1988-89 begannen viele Zeitungen Listen der Opfer des Repressionen zu veröffentlichen. In dem Masse, wie das öffentliche Interesse an diesem Thema nachliess, wurden solche Publikationen immer seltener. Dann wurden in vielen Regionen der ehemaligen USSR Gedenkbücher, die nicht nur die Namen der Opfer enthalten, sondern auch eine kurze Beschreibung, manchmal sogar ein Foto veröffentlicht. Auf ihrer Webseite schreiben die Organisatoren von "MEMORIAL": "Im Jahre 1988 versprachen wir, alle Opfer ausfindig zu machen. Heute erkennen wir, dass diese Aufgabe eine Jahrhundertaufgabe ist... Ohne freien Zugang und uneingeschränkte Arbeitsmöglichkeiten in den staatlichen Archiven, insbesondere den Archiven des Ministerium des Innern und des ehemaligen KGB, ist sie nicht zu lösen. Diese Möglichkeit besteht jedoch nicht.

Nach einer kurzen Phase Anfang der 1990er Jahre musste die Arbeit in den Archiven abgebrochen werden. Die Arbeit der letzten Jahre hat gezeigt, dass eine solche Aufgabe - das Gedenken an die Opfer - die Kräfte einer Organisation allein übersteigt. Zu Erfüllung dieser Aufgabe brauchen wir die Unterstützung der Gesellschaft und natürlich des Staates. Zu unserem Bedauern ist das gegenwärtig nicht der Fall."

Es wurde aber sehr viel gemacht. Die unten enthaltene Informationnen sind oder direkt aus Publikationen von "MEMORIAL" oder aus Publikationen die von dieser Gesellschaft unterstützt wurden, und anderen entnommen.

   Wir haben versucht aus einigen Publikationen die mennonitischen Namen herauszufinden. Dabei ging ich davon aus, dass bei Mennoniten in Russland eine sehr begrenzte Zahl von Nachnamen hatten: Dyck, Enns, Friesen, Harder, Martens, Warkentin, Reimer sind einige davon. Aus diesen Namen wurden die mit Vornamen die bei den Mennoniten üblich waren: Peter, Jakob, Johann, Heinrich, Gerhard, Kornelius, Isaak, David u.s.w. ausgewählt. Zum Beispiel finden wir bei Russlansmennoniten kaum den Vorname Ludwig, August, Karl, Adolf, Samuel, Gotlib, Artur, Eduard, Ernst und andere, die bei anderen Deutschen in Russland, sehr verbreitet waren. Es war aber üblich dass ein Dietrich auf russisch Dmitrij genannt wurde, Johann - Iwan, Heinrich - Andrej, Gerhard - Grigorij, Georgij oder Jegor, Nikolaus, Niklas - Nikolaj. Seltener Wilhelm - Wasilij, Bernhard - Boris, Kornelius - Kornej oder Konstantin, Abram - Alexander, Sara - Soja.
   
   In den von uns ausgesuchten Namen, sind bestimmt auch Nichtmennoniten dabei, andereseits sind in diesen Publikationen noch viele Mennoniten, die ich nicht aufgenommen habe, (z. B. Nachnamen Wolf, Quiring, Krause, Langemann, Boldt, Tielmann, Koehn, Richert, Spenst). Diese Namen kamen in Chortitza Kolonie kaum vor und sind mir weniger bekannt, waren aber in anderen mennonitischen Kolonien verbreitet.
  Einige Namen z. B. Braun, Krueger waren wie bei Mennoniten so auch bei anderen Deutschen verbreitet, so das diese Personen schwierig zu trennen sind. Mennonitische Namen mit polnischer Herkunft ( Sawatzky, Koslowsky, Rogalsky, Tilitzky usw) sind von russischen schwehr zu trennen.
   
   Erst wollte ich diese Information ins deutsche übersetzen, erkannte aber schnell, dass die wichtigsten Informationen, für die weitere Forschung über diese Person (Namen von Gesetzen, nach den sie verurteilt wurden, Organisationen von den sie verhaftet, verhört und verurteilt wurden, Namen von Straflager und Hafteinrichtungen) sich überhaupt nicht fehlerfrei übersetzen lassen. Und für eine Nachfrage in die russische Behörde diese Übersetzung nutzlos ist, um Fehler zu vermeiden sollte man die Original - (russische) Namen verwenden. Um das rumplagen mit den russischen Kodierungen zu vermeiden, habe ich alle russische Texte als .pdf Format abgelegt. Nach 2009 wurde diese ganze Arbeit von Viktor Petkau weitergeführt. Insgesamt 5.961 Namen Plus 150 Familien.
    
    
  
Mennoniten in "Stalins Listen"
   
  Diese sogenannten "Stalins Listen" - sind Listen von Personen die I. Stalin und seine nächsten Vertreter aus dem Politbüro 1937-1950 persönlich unterschrieben haben und in der überwiegenden Mehrheit zur Erschiessung verurteilt sind. Es geht hier um Personen aus der Parteiführung, Regierung, obersten Etagen des Militärs und andere wichtige Persönlichkeiten. Zum ersten Mal waren diese Listen 2002 auf einer CD veröffentlicht.
  Ich hoffte in dieser Liste Informationen über Gerhard Hamm 1883-1937 (#148275) aus Chortitza und Peter Dyck (1884-1938) (#150186) aus Osterwick zu finden. Sie erhielten 1932 den "Lenin Orden" (die grösste Auszeichnung in Russland) für die Entwicklung von "Stalinez", den ersten Mähdrescher in der USSR. Nach einigen Quellen waren auch Cornelius Pauls und (oder) Cornelius Unruh dabei. Wie schon gesagt, ich hoffte in diesen Listen 2 (und wen man Glück hat 3 oder sogar 4) mennonitische Namen zu finden. Stellt euch meine Überraschung vor, als ich da nicht 2 oder 4, sondern 27 mennonitische Namen entdeckte. Die ersten 3 Namen sind in diesen "Listen"vorhanden, es gibt da kein Cornelius Unruh, aber einen Peter Kornelius Unrau,ob es um dieselbe Person handelt oder nicht, ist nicht klar. Auch Lepp Hermann 1887-1938 (#465491) Sohn des Fabrikbesitzers Johann Lepp 1861-1920 (#151846) ist da. Es wäre aber interessant herauszufinden wer die andere Personen waren.
  N. J. Klassen schreibt in "Mennonite Intelligentsia in Russia": "Ich weiss von keinem Mennoniten, der zu einer hohen Position in der frühen Zeit des sowjetischen Regimes gelangte, besonders nicht in Positionen der kommunistischen Partei. Jedoch ist es bekannt, dass viele von ihnen anerkannte Ingenieure in der Produktion von landwirtschaftlichen Maschinen, als Architekten und ähnlichen Berufen wurden. Einige von den mennonitischen Techniker hielten bedeutsame Positionen in der Verwaltung der landwirtschaftlichen Industrien in Kharkov und Moskau. Unter ihnen war J. Koop und J. Bock in Kharkov und Armin Lehn in Moskau." J. Koop und Armin Lehn kommen in den "Stalins Listen" nicht vor. Es gibt da ein Iwan Andrejewitsch Bokk aber in "Opfer des politischen Terrors in UdSSR" sehen wir dass dieser Bokk an der Wolga geboren, nur "mittlere Reife" hatte und in Moskau arbeitete, also nicht unserer J. Bock ist.
  Leider enthalten diese Listen sehr wenig Informationen: Nummer in der Liste, Namen, Vorname, Vatersname, Datum als diese Verurteilung unterschrieben wurde, Gebiet wo diese Person zu diesem Zeitpunkt lebte, Urteil (Kat. 1 bedeutet erschiessen, Kat. 2 - bis zu 10 Jahre Haft) und die Nummer des Dokuments im Archiv.
   
  Mennoniten in "Stalins Listen" als pdf- Datei (27 Namen) (russisch)
  "Stalins Listen" im Web, gesamte Liste, ( 43.768 Namen) (russisch)
   
   
  
Mennoniten in "Opfer des politischen Terrors in UdSSR"
   
  Diese Information ist zum grossten Teil aus Opfer des politischen Terrors in UdSSR im Web, gesamte Liste, (über 1,3 Mio. Namen, russisch) entnommen. Laut der Autoren sind da erst 10-12% von der Gesamtzahl aller Opfer erfasst.
   
  Je nach Gebiet, sind Informationen in diesen Listen sehr unterschiedlich dargestellt. Viele Daten sind aus den Gebieten Tomsk, Omsk, Altaj, Stawropol u.a. es gibt keine Daten aus den Gebieten Saporoshje und Dnepropetrowsk.
  Oft ist der Geburtsort als Deutschland angegeben, dabei geht es um Personen die von 1871 bis 1940 geboren sind. Diese Personen haben einiges gemeinsam: sie wurden fast alle am 12.12.1945 oder später 1946 verurteilt, man findet sie fast nur im Gebiet Tomsk. Ich vermute dass es hier um Mennoniten die im Krieg in Deutschland waren und 1945 nach Sibirien verschikt wurden, geht. Oder, es wurde von der Behörde in Tomsk vorgeschrieben "Personen aus Deutschland" irgendwie vermerken, und das einzig freie Feld war "Geburtsort", oder die Beamte dachten wirklich, dass wenn diese Leute aus Deutschland kommen, dann sind sie auch da geboren sind.
   
  Die Liste ist aus unterschiedlichen Quellen und enthält meistens folgende Informationen: Name, Vorname, Vatersname, Geburtsjahr, Geburtsort, manchmal Beruf, wann verhaftet, wann verurteilt und wo.
   
  In dieser Liste sind insgesamt 4.664 Personen.
    
  
Abrahams (7)
Berg (27); Bergen (56): Bergmann (18); Banmann (9); Braun (75).
De Veer (3); Driedger (34); Dyck (412); Dirks (5); Duerksen (31).
Ediger (7); Eizen (1); Enns (133); Epp (65); Esau (22); Ewert (20).
Falk (12); Fast (169); Friesen (170); Froese (31); Funk (49).
Gerbrand (12); Giesbrecht (61); Goertzen (86); Goossen (37); Guenther (7);
Hamm (59); Harder (101); Harms (39); Heyde (3); Heidebrecht (16); Heinrichs (5); Hiebert (80); Hiebner (14); Hildebrand (54); Hoeppner (4); Holzrichter (1); Hooge (18).
Isaak (47).
Janzen (195).
Klassen (144); Klass (3); Kaetler (2); Kampen (3); Kliewer (20); Klippenstein (22); Koop (62); Krahn (33); Kroecker (29).
Lepp (13); Leppke (2); Lettkemann (7); Loewen (44); Langemann (9).
Mandtler (4); Martens (103); Matthies (27).
Neufeld (155); Neudorf (5); Nickel (22); Niebuhr (2); Niessen (1).
Olfert (25).
Pankratz (3); Plett (9); Pauls (26); Penner (192); Peters (98); Petkau (24); Pries (9).
Redekop (4); Regier (70); Reimer (104); Rempel (94); Rempening (1); Ridieger (5).
Sawatzky (23); Schapansky (5); Schellenberg (9); Schroeder (11); Siemens (64); Suckau (24); Suderman (21).
Teichroeb (23); Thiessen (96); Toews (92).
Unger (27); Unrau (13); Unruh (62).
Voth (68); Vogt (18).
Wall (48); Warkentin (122); Wiebe (187); Wieller (20); Wiens (129); Wilms (18); Wilmsen (3); Wallmann (3).
Zacharias (8).
    
    
   
  
Erschossene Mennoniten aus Moskau
   
  7 Personen. Die Originalliste ist vollständig.
  Die Liste enthält folgende Informationen: Name, Vorname, Vatersname, Geburtsjahr, Geburtsort, Nationalität, Parteizugehörigkeit, Arbeit, Beruf, genaue Adresse in Moskau, wan erschossen und wo begraben
   
  Erschossene Mennoniten aus Moskau als pdf- Datei (russisch)
  Erschossene in Moskau im Web, gesamte Liste (fast 12.000 Namen) (russisch)
   
   
   
  
Mennoniten in der Trudarmee in Tagillag 1941-46
   
  324 Personen. Ob die Originalliste vollständig ist oder nicht ist mir nicht bekannt.
  Die Liste enthält folgende Informationen: Name, Vorname, Vatersname, Geburtsjahr, genauer Geburtsort, wan in die Trudarmee mobilisiert und von wo, wan verlassen und Grund (z. B. gestorben).
   
  Mennoniten in der Trudarmee in Tagillag 1941-46 als pdf- Datei (russisch)
   
   
   
  
Verbannte Mennoniten im Gebiet Permj 1919-1959
   
  75 Personen, davon 4 mit Fotos. Ob die Originalliste vollständig ist oder nicht ist mir nicht bekannt.
  Diese Information wurde aus dem Buch "Nemzy w prikamje. Band 2. Permj. 2006. (russisch)" S. 144-220 entnommen
   
  Verbannte Mennoniten im Gebiet Permj 1919-1959 als pdf- Datei (russisch)
   
   
   
  
Mennoniten die 1942-45 in der Trudarmee in Gremjatschinsk, Permj gestorben sind
   
   93 Personen. Ob die Originalliste vollständig ist oder nicht ist mir nicht bekannt.
  Diese Information wurde aus dem Buch "Nemzy w prikamje. Band 1. Permj. 2006. (russisch)" S. 368-377 entnommen
   
   Mennoniten die 1942-45 in der Trudarmee in Gremjatschinsk, Permj gestorben sind als pdf-Datei (russisch)
   
   
   
Verbannte Mennoniten im Gebiet Orenburg
     
   

Mennoniten aus Neu Samara Kolonie in Книга памяти жертв политических репрессий в Оренбургской области. Оренбург. 1998. (russisch) von Andreas Tissen. (71 Personen)

Buch Книга памяти жертв политических репрессий в Оренбургской области. Оренбург, 2017. (russisch)

     
     
  
Verbannte Mennoniten im Gebiet Archangelsk und Komi ASSR.
   
  92 Personen im Gebiet Archangelsk, und 19 in Komi ASSR. Ob die Originalliste vollständig ist oder nicht ist mir nicht bekannt.
   Diese Information wurde aus dem Buch "Pomorskij Memorial. Kniga Pamjatji shertw poltitscheskich repressij". Archangelsk. 1999 und "Woswrraschjennyje imena. Spisok shertw polititscheskich repressij, osushdennych na territoriji Respubliki Komi." Band 1 und 2. Syktywkar. 1998-1999 entnommen.
   
   Verbannte Mennoniten im Gebiet Archangelsk und Komi ASSR. als pdf-Datei (russisch)
   
   
   
Verbannte Mennoniten in der Komi ASSR.
     
    82 Personen in der Komi ASSR.
    Diese Information wurde aus dem Buch "Покаяние. Коми республиканский мартиролог жертв массовых политических репрессий." Том 1-8. Сыктывкар. 1998-2006 entnommen.
     
    Mennoniten in "Покаяние. Коми республиканский мартиролог жертв массовых политических репрессий. Том 1-8. Сыктывкар. 1998-2006" als pdf-Datei (russisch)
     
     
  
Liste von Mennoniten im Kreis Kain, Gebiet Tomsk dessen Land von den Liquidationsgesetzen von 1915 und 1916 betroffen war
   
  Diese Information wurde aus dem Buch "Deutsche in Sibirien 1895-1917. Peter P. Wiebe. Omsk. 2006 (russisch)" S. 318-336 entnommen.
   
  29 Landstücke, 55 Namen
   
  Mennoniten im Kreis Kain, Gebiet Tomsk dessen Land von den Liquidationsgesetzen von 1915 und 1916 betroffen war als pdf- Datei (russisch)
   
   
  
Mennoniten im Gebiet Tobolsk, dessen Land von den Liquidationsgesetzen von 1916 betroffen war
   
  Diese Information wurde aus dem Buch "Deutsche in Sibirien 1895-1917. Peter P. Wiebe. Omsk. 2006 (russisch)" S. 297-300 entnommen.
  27 Landbesitzer
  Mennoniten im Gebiet Tobolsk, dessen Land von den Liquidationsgesetzen von 1916 betroffen war als pdf- Datei (russisch)
     
   
  
Lehrer-Mennoniten im Gebiet Omsk 1900-1930
   
  Diese Information wurde aus dem Buch "Die Schulbildung der Russlanddeutschen. I. Tscherkasjanowa. S.-Petersburg 2004 (russisch)" entnommen.
  89 Namen
   
  Lehrer-Mennoniten im Gebiet Omsk 1900-1930 als pdf- Datei (russisch)
     
   
   
Verbannte Mennoniten in Omsk in "Книги Памяти жертв политических репрессий Омской области. Забвению не подлежит." und "Крестьянская Голгофа Т. 2 Нереабилитированные".
   
   

Diese Information wurde aus:

1. Buch "Книги Памяти жертв политических репрессий Омской области. "Забвению не подлежит".Электронная версия Книги Памяти." 414 Namen.

2. Крестьянская Голгофа. Книга памяти репрессированного крестьянства Омской области в 5 т. / Правительства Омск. обл. ; раб. ред. БУ Омск. обл. : гл. ред. М. А. Сбитнева ; ред.-сост. : Е. В. Гацура, А. И. Полякова, Т. Г. Четверикова. Омск : 2013 - 2015. Том 1. Реабилитированные. 19 семей.

3. Крестьянская Голгофа. Книга памяти репрессированного крестьянства Омской области. Том 2. Нереабилитированные. 141 семья.

     
    Verbannte Mennoniten in Omsk in "Книги Памяти жертв политических репрессий Омской области. Забвению не подлежит." und "Крестьянская Голгофа Т. 2 Нереабилитированные". (russisch) von Viktor Petkau.
     
   
  
3 Dokumente über das Schicksal von Heinrich Dyck.
   
  Diese Information ist aus dem Buch "Nemzy w prikamje. Band 1. Permj. 2006. (russisch)" S. 204-209 entnommen
  
Heinrich Peter Dyck, geb. 1920 in Blumenort, Sagradovka (Swetlowka, selsowet Kotschubej, Kreis Bolschaja Alexandrowka, Gebiet Nikolajew). In die Trudarmee eingezogen 13.8.1941; verhaftet vor 21.03.1942; Urteil "erschiessen" am 8.04.1942, am 9.05.1942 wurde der Wiederspruch abgelehnt, erschossen im Gebiet Molotow. Einer von seinen Brüder beendete das Lehrerinstitut in Odessa, ein andere Peter war mit im zusammen in der Trudarmee in Solikamsk. Es konnten Kinder von Peter Dyck 1880-? #508360 und Elisabeth Voth sein.
  Hier sind 3 Dokumente mit Foto vorhanden:
  1. Auszüge aus dem Tagebuch vom 25 September - 24 Dezember 1941 von Heinrich Dyck.
  2. Das Verhörsprotokoll von Heinrich Dyck
  3.Urteil des Militärgerichts, Gebiet Molotow über Heinrich Dyck.
   
  3 Dokumente über das Schicksal von Heinrich Dyck als pdf- Datei (russisch)
   
   
  
2 Dokumente über das Schicksal von Johann Penner
   
  Diese Information ist aus dem Buch "Nemzy w prikamje. Band 1. Permj. 2006. (russisch)" S. 324-329 entnommen
  
Johann Kornelius Penner geb. 1889 in Starosawodskoje, Nikopol, Dnepropetrowsk. Seit 1924 Prediger in Michajlowka, Boljschaja Lepeticha, Saporoshje. Zog 1926 nach Novo-Sofijewka (Nikolaithal, Borozenko?) wo er Schmid und bis 1932 Prediger war. 1942 Leitender Prediger in Novo-Sofievka. Nach den Krieg nach Solikamsk, Molotow deportiert. Gründete im Oktober-November 1945 eine Gemeinde in Solikamsk, in der er bis seiner Verhaftung auch Leitender war. Verhaftet am 28.3.1950, verurteilt am
   14.12.1950 auf 25 Jahre Haft. Am 10.9.1954 wurde seine Haftstrafe auf 10 Jahre reduziert. Konnte #591596 sein
   
  Hier sind 2 Dokumente mit Foto vorhanden:
  1. Das Verhörsprotokoll von Johann Penner
  2. Wiederspruch von Johann Penner
   
  2 Dokumente über das Schicksal von Johann Penner als pdf- Datei (russisch)
   
   
  
Wiederspruch von Bernhard Falk
   
  Diese Information ist aus dem Buch "Nemzy w prikamje. Band 2. Permj. 2006. (russisch)" S. 136-137 entnommen
  Bernhard Wilhelm (Boris Wasiljewitsch) Falk geb. 1909 in Kamennoje Pole, Gebiet Dnepropetrowsk (wahrscheinlich Steinfeld, Schlachtin). 1933 auf 3 Jahre verurteilt, am 2.10.1938 im Gebiet Saratow wieder auf 10 Jahre verurteilt. Am 13.12.1945 (war er noch in Haft und arbeitete als Buchhalter) wieder verhaftet, am 26.2.1946 nochmal auf 6 Jahre verurteilt, am 20.06.1946 wurde das Urteil auf 5 Jahre reduziert
   
  

Wiederspruch von Bernhard Falk als pdf- Datei (russisch)

 

Mennoniten in Dokumenten im Krieg 1941-45 auf der Webseite "Memorial". Von Konstantin Kraevsky. (russisch)

   
   
  
Einige statistische Daten über die Repressalien 1937-38
   
  Insgesamt waren in den Jahren 1937-38 1.344.923 Personen verurteilt (ohne Deportationen) was 0,84% der gesamter Bevölkerung der UDSSR darstellt. Unter den Deutschen waren es von 69.000 bis 73.000 was 5,1-5,4% [11] sind, davon 76.0% erschossen.
  
Verurteilte Deutsche in den Jahren 1937-38 in einigen Regionen
Region
verurteilt von NKWD10
verurteilt insgesamt10
Volkszählung 6.1.1937
Volkszählung 17.1.1939
Prozent
Wolgarepublik
1.002
über 6.698/1,5%
322.652
366.685
0,3%
Ukraine
21.229
?
401.880
392.458
5,3%
Kasachstan
1.471
?
80.568
92.571
1-2%
Altaj
3.171
?
k.A.
33.203
8-10%
Krym
1.625
50.576
51.299
3,2%
Orenburg
193
?
17.871
18.594
1-2%
Krasnodar
2.895
?
34.880
34.287
8-10%
Swerdlowsk
4.379
?
?
?
über 20%
Omsk
539
?
k.A.
59.832
1-2%
  Prozentuel ist die Zahl von repressierten Deutschen zu der der Gesamtzahl von Deutschen in der Region sehr unterschiedlich. In Komi ASSR und Kalmyken ASSR 03-05%, in Kasachstan, Kirgisien, Orenburg und Omsk 1-2%, in Krasnodar und Altaj 8-10% und Swerdlowsk um das mehrfache höher. Auch Prozent der Erschossenen zu den Verurteilten Deutschen bewegt sich von 30-40% in einigen Regionen bis zu 84,8% in der Ukraine und 96,8% in Orenburg.
  In der Wolgarepublik sind 45.300 Menschen in den Jahren 1932-33 verhungert [11].
  Unter den Deutschen in der Ukraine waren 18% aller Männer im Alter von 20 bis 59 Jahre verurteilt, und unter den 30 bis 49 Jahre alten waren es 22,3% [11]
  In der Ukraine machten die Ukrainer 78,2% der gesamter Bevölkerung aus und 53,2% unter den Verhafteten 1937-38, Russen 11,3% und 7,7%, Polen 1,5% und 18,9% und Deutsche 1,4% und 10,2%12. Man sieht dass die Polen in der Ukraine noch mehr von den Repressionen betrofen waren als die Deutsche.
  Leider sind mir keine statistische Daten über Mennoniten zu diesem Thema bekannt.
   
   
  
Quellen:
1. Stalins Liste" (russisch)
   2. Opfer des politischen Terrors in UdSSR (russisch)
   3. Erschossene in Moskau (russisch)
   4. Memorial Krasnojarsk (russisch)
  
5. N. J. Klassen "Mennonite Intelligentsia in Russia" in Mennonite Life. April, 1969, S. 51-60
   6. Nemzy w prikamje. Band 1 und 2. Permj. 2006. (russisch)
   7. Deutsche in Sibirien 1895-1917, Peter P. Wiebe. Omsk. 2006 (russisch)
   8. Die Schulbildung der Russlanddeutschen. I. Tscherkasjanowa. S.-Petersburg 2004 (russisch)
   9. Repressalien gegen Deutsche vor 1937 (russisch)
   10. "Deutsche Operation" der NKWD 1937-38 (russisch)
   11. Demografische Entwicklund der deutschen Bevölkerung 1930-1950 (russisch)
   12. 70 Jahre des "Grossen Terrrors"(russisch)
   13. "Pomorskij Memorial. Kniga Pamjatji shertw poltitscheskich repressij". Archangelsk. 1999 (russisch)
   14. "Woswrraschjennyje imena. Spisok shertw polititscheskich repressij, osushdennych na territoriji Respubliki Komi". Band 1, 2. Syktywkar. 1998-1999. (russisch)
      15. "Покаяние. Коми республиканский мартиролог жертв массовых политических репрессий. Том 1-8. Сыктывкар. 1998-2006." (russisch)
       
   
Zuletzt geändert
   
am 13 Mai, 2018