Pessotschnoje, Besentschuk Kolonie

 

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Ortsname: Pessotschnoje
Weitere Ortsnamen: Sandigland, Persotschnoje, Pessotschnoje, Pesochono, Песочное.

Ortsnummer: D0352
Kolonie (menn.): Bezenchuk
Mutterkolonie: Alexandertal
Admin. Zuordnung:
Gouv. Samara/Rayon Melekes
Gründungsjahr: 1898/1897
Topografische Lage: [33 A2]; [769];
Landfläche: 2.000 ha; 2.000 Dess. (1898) [186 S. 68]
Einwohnerzahl: 10 Fam. (1892) [186 S. 68]; 68 (1926)
Konfession: mennonitisch
Zusatzinformationen: Eine Siedlung, die 1898 von einer Gruppe von 10 jungen mennonitischen Bauern gegründet wurde von der Alexandertal-Kolonie, 8 km vom Bahnhof Bezenchuk mit der Transsibirischen Eisenbahn, 50 km von Syzran in der Provinz Samara (Kuibyshev). Es wurde von den Siedlern für 36 Jahre gepachtet mit der Option zu kaufen oder freizugeben. Neue Weizensorten waren aus Schweden von einer staatlichen landwirtschaftlichen Versuchsfarm importiert in der Nähe von Bezenchuk und von den Siedlern verteilt. Die blühende Siedlung war von der Sowjetregierung liquidiert und die Einwohner ins Exil zu Weißes Meer in Nordrussland geschickt.

 

Nicht ohne Bedeutung und Nutzen für die junge Siedlung, die den Namen „Pessotschnoje“ (= das Sandige) trug, war die am Bahnhof gelegene staatliche landwirtschaftliche Versuchsstation, die von einem Professor der Agrikultur geleitet wurde. Er erwies sich an der Siedlung nicht nur interessiert, sondern war als Kenner von Boden- und Witterungsverhältnissen ihr treuer Berater. So kam seine wissenschaftliche Arbeit auch diesen Kolonisten zugute: hier wurden neue Maschinen und Geräte versucht und demonstriert, und die Ergebnisse auf den Versuchsfeldern, wie die Auswertung beim Experiment neuer Düngemittel und im Anbau von Getreidesorten bekamen ihren Wert auch für die Neusiedler. Es handelt sich hierbei vor allem um Versuche mit neuen Weizensorten, die hier gut gediehen. In Alexandertal war bis dahin Winterweizen ausschließlich aus Deutschland bezogen worden; doch bei der Ungunst der winterlichen russischen Witterung brachten Versuche keinen Erfolg, so daß sich der Anbau von Winterweizen nicht lohnte. Nicht viel besser stand es mit dem Sommerweizen, der ausschließlich auf frischem Steppenboden gedieh. So sahen sich die Bauern veranlaßt, in der Hauptsache nur wenig rentable Getreide- 57 arten anzubauen. Um so dankbarer waren sie darum, als ihnen die Versuchsstation in Besentschuk mit einem erprobten schwedischen Winterweizen neue Möglichkeiten an die Hand gab. Die Siedler von Pessotschnoje, die größere Versuche aus erster Hand durchlührten, wurden so die Nutznießer dieser landwirtschaftlichen Neuerung. Einzig auf dieser Grundlage erzielte die junge Siedlung ihre großen Erfolge und kam damit leicht über die Anfangsschwierigkeiten hinweg. [427 S. 57, 58]
Quellen: [2 1964, S. 24]; [4 S. 480]; [14]; [26]; [151]; [186 S. 68]; [234 S. 169, 170, 267, 268 ]; [326 S. 54]; [331]; [427 S. 57, 58]

   
   
Quellen:
14. Grandma Datenbank. CMHS Fresno, USA. 2019. Beschreibung.
 

16. Liste der mennonitischen Industrie- und Handelsunternehmen in Russland.

26. Compilation of Mennonite Villages in Russia. Tim Janzen. 2001, 2004  und seine Daten in „Mennonitische Dörfer in Russland“.

33. Karte der deutschen Siedlungen im Raum Alt-Samara, Ufa-Dawlekanowo, Orenburg, Neu-Samara und Aktjubinsk. Bearbeitet von Dr. K. Stumpp. In „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1964.

151. Mennonitische Orte in Russland in Google My Maps. Von Andreas Tissen und Viktor Petkau.

186. Building on the Past: Mennonite Architecture, Landscape and Settlements in Russia/Ukraine. Friesen, Rudy P. with Edith Elisabeth Friesen.  Winnipeg, Canada:  Raduga  Publications, 2004. Updates.

234. Vorübergehende Heimat: 150 Jahre Beten und Arbeiten in Alt-Samara (Alexandertal und Konstantinow). Fast, Viktor (Hrsg.). Steinhagen: Samenkorn. 2009.

326. Менонiтська архiтектура. Вiд минулого до прийдешнього. Фрiзен Рудi. Мелитополь. 2010. (ukrainisch)

331. Zeitschift "Volk auf dem Weg". Herausgeber: Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V.

427. Alexanderthal. Die Geschichte der letzten deutsche Stammsiedlung in Russland. Harder, Bernhard J. Berlin-Charlottenburg. 1955. 1957.

769. Карта Самарского уезда, Самарской губернии 1912. Karte Ujesd Samara, Gouvernement Samara 1912 mit Alt-Samara Kolonie. (russisch) von Viktor Petkau.

   
   
   
   

P63318. Карта волостей Самарского уезда, Самарской губернии 1926. Karte Wolosti im Samarskij Ujesd, Gouvernement Samara, in den Mennoniten lebten. Mit Guts und Besentschuk Kolonie. (russisch) von Viktor Petkau.

   
   
   

Pessotschnoje, Besentschuk Kolonie in Google My Maps. Von Andreas Tissen und Viktor Petkau.

Pessotschnoje, Besentschuk Kolonie im Buch: Friesen, Rudy P. and Edith Elisabeth Friesen. Building on the past: Mennonite architecture, landscape and settlements in Russia/Ukraine. Winnipeg: Raduga Publications, 2004. Updates. S. 68 (englisch) und dasselbe Buch: Фрiзен, Рудi. Менонiтська архiтектура. Вiд минулого до прийдешнього. ТОВ "Виробничий будинок ММД", г. Мелитополь. 2010 г. S. 54 (ukrainisch).

   
Zuletzt geändert am 15 März, 2021