Reinfeld, Sagradowka Kolonie

   
 
   
 

Ortsname: Reinfeld Nr. 16
Weitere Ortsnamen: Reinfeld, Schdanow, Sofiewka, Sofijewka,Софиевка; Жданов, Рейнфельд (1896).

Ortsnummer: D0213
Kolonie (menn.): Sagradowka (Sagradovka)
Mutterkolonie: Molotschna
Admin. Zuordnung
: Gebiet Nikolajew/ Rayon Kronau. до 1917 – Херсонская губ., Херсонский у., Орлофская (Кочубеевская) вол.; в сов. период – Николаевская/Днепропетровская обл., Больше- Александровский/ Кронауский (им. Фрица Геккерта, Высокопольский, Петровский) нем. р-н.
Gründungsjahr: 1882
Topografische Lage: [35 J4]; [68];
Landfläche: 792 Deßj./ 863 ha (1918)
Einwohnerzahl: 145 (1887), дворов 24; жит. 120 (57 м. 63 ж.) (1896), 130 (1905), 134 (1906), 105 (1911), 136 (1912), 74 (1914), 151 (1916), 74 (1918), 74 (1919), 123 (1926), 129/139 (1926), 183/111 нем. (1941), 203/112 нем. (1942; 16 нем.
сем. или 52% без главы семьи).

   

Konfession: mennonitisch (Altonau)

Industrie und Handel: 1 Betrieb. Windmühle Wolf Abram. [103]

Grandma 7: In der "Grandma 7" CD sind 69 Mennoniten, die in Reinfeld, Sagradovka geboren sind, beschrieben.
Zusatzinformationen: Die Kolonie lag etwa 20 km im SW von Kronau. Церк.-прих. шк. уч-ся 25 (13 м. 12 дев.) (1896); уeздный город 113 верст; волость 8 верст; земская почтовая станция Шестерня 12 верст; ст. ж. д. Ново-Полтавка 58 верст; пар. прист. Малыя Гирлы 68 верст. Die Siedler stammten aus den Mutterkolonien des Halbstädter und Gnadenfelder Gebiets, Kreis Melitopol. Sie gehörte zu den insgesamt 28 Siedlungen (17 menn./11 ev. bzw. kath.), die auf den 21.276 Desj. entstanden, die von Molotschnaer Kolonien für 500.000 Rubel vom Fürsten Kotschubei für Landlose gekauft wurden. Die Gemeinde gehörte zum Kirchspiel Altonau. 1926/27 verkauften die Einwohner (alles Mennoniten) bis auf 1 Familie ihre Wirtschaften und siedelten in umliegende Dörfer um. Sie beabsichtigten, nach Amerika auszuwandern. Käufer waren Umsiedler aus Wolhynien. Im Ort gab es eine Kinderkrippe für Kinder bis zum 7. Lebensjahr sowie eine 4-klassige Grundschule. Im benachbarten Orloff gab eine 7-klassige Schule. Die Schulpflicht konnte wegen permanenten Mangel an Kleidung und Schuhwerk nicht immer eingehalten werden. Bis 1938 war Deutsch Unterrichtssprache, ab 1938 waren es Russisch und Ukrainisch. Im Alltag wurde Deutsch gesprochen. Im Dorf gab es eine Bücherei. Die Bestände wurden nach dem Einmarsch Wehrmacht verbrannt. Ein Wanderkino kam regelmäßig in das Dorf (1-2]mal im Monat). Es gab keinen elektrischen Strom. Neben Getreide wurden Sonnenblumen und Kartoffeln angebaut. Im Dorf wurde auf 5 ha Obst und auf 2 ha Wein angebaut. Obstsorten waren Aprikosen, Pflaumen, Kirschen, Äpfel und Birnen. Gemüse wurde nur auf den 0,4 ha großen Hofstellen angebaut. Im Ort gab es eine Schmiede und eine Stellmacherei. Während der Hungersnot 1932/33 kamen 2 Einwohner ums Leben. Zwischen 1930 und 1937 wurden insgesamt 31 Personen (29 Männer und 2 Frauen) verhaftet und anschließend verbannt. Nach Ausbruch des Krieges wurden 21 Einwohner (17 Männer und 4 Jugendliche) deportiert. verhungert: 0 Pers. (1921/ 22), 2 (1932/ 33); verbannt von 1929-42: 31 (29 Männer); 17 Pers. 1919 durch Machno-Bande ermordet.
Quellen: [1];  [2 1958, S. 195]; [3]; [4]; [6 S. 24]; [11]; [26]; [99]; [112]; [262]; [263]

Buch: 1. Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard. Rosthern: Echo-Verlag Buch 4, Rosthern, Sask., Kanada 1947. 2. Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard. Nachdruck. Lichtzeichen. Lage. 2011.

       
    Information und Quellen aus Orte in den Mennoniten in Russland bis 1943 lebten.
       
   
Quellen:
1. „Ortsliste auf der Seite des Dorfes Schuk“ unter http://www.schuk.ru/1/katalog/map.html
     

2. Heimatbuch die Deutschen aus Russland. (HB) Stuttgart: Landmannschaft die Deutschen  a. Russland. 1954-2007.

3. „Stumpp-Erhebungen 1941-1942“  in „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1956-1964.

4. Handbuch Russland-Deutsche (mit Ortsverzeichnis ehemaliger Siedlungsgebiete). Mertens, Ulrich. Nürnberg.  2001

6. Die deutschen Siedlungen des Kronau-Orloffer Gebietes. Stumpp, K. In: Heimatbuch, 1959, S.22-29.

11. Немцы России. Населенные пункты и места поселения: энциклопедический словарь.  Сост. В.Ф. Дизендорф. Москва, 2006. 2-е переработанное Интернет-издание. - 2009. http://wolgadeutsche.net/diesendorf/Ortslexikon.pdf 

26. Compilation of Mennonite Villages in Russia. Tim Janzen. 2001, 2004  und seine Daten in „Mennonitische Dörfer in Russland“.

27. Karte der deutschen Siedlungen im Gebiet Saporoshje, ehem. die Gebiete Taurien und der südliche Teil von Jekaterinoslaw (Dnepropetrowsk). Bearbeitet von Dr. K. Stumpp. In „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1957.

35. Karte der deutschen Siedlungen im Gebiet Nikolajew. Bearbeitet von Dr. K. Stumpp. In „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1958.

68. KarteSagradovka Kolonie“ by W. Schroeder. Mennonite Historical Atlas. First Edition. William Schroeder. Winnipeg. 1990.

99. Mennonitische Orte in "Spisok naselennych mest Chersonskoj guberniji". Cherson. 1896. (altrussisch)

103. Liste der mennonitischen Industrie- und Handelsunternehmen in Russland.

112. Grandma 7 CD-ROM. CMHS Fresno, USA. 2012. Beschreibung.

262. Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard. Rosthern: Echo-Verlag Buch 4, Rosthern, Sask., Kanada 1947.

263. Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard. Nachdruck. Lichtzeichen. Lage. 2011.

   

 

 

 

Dorfplan Reinfeld (Sofijewka, Shdanow), Sagradowka Kolonie 1942

Gezeichnet von der K. Stumpp Gruppe.

Dorfplan vergrößern.

Dorfplan Reinfeld (Sofijewka, Shdanow), Sagradowka Kolonie 1942. Gezeichnet von der K. Stumpp Gruppe. Auf der Webseite ЦГЭАУ.

   

 

 

 

Skizze Reinfeld (Sofijewka, Shdanow), Sagradowka Kolonie und Umgebung 1942

Gezeichnet von der K. Stumpp Gruppe.

Skizze vergrößern.

Skizze Reinfeld (Sofijewka, Shdanow), Sagradowka Kolonie und Umgebung 1942. Gezeichnet von der K. Stumpp Gruppe. Auf der Webseite ЦГЭАУ.

   

 

 

Bilder und Fotos Reinfeld, Sagradowka Kolonie.

Familienverzeichnis des Dorfes Reinfeld, Sagradovka Kolonie. Aus dem Dorfbericht von K. Stumpp 1942. (von Elli Wise)

Familienverzeichnis des Dorfes Reinfeld, Sagradowka im Dorfbericht von K. Stumpp 1942 mit Geburtsjahr. (38 Ehen)

Kopie vom Archivdokument Dorfbericht von Reinfeld (Sofijewka, Schdanow), Sagradowka Kolonie von K. Stumpp 1942. Auf der Webseite ЦГЭАУ. 19 Seiten. Hinweis von Viktor Petkau.

Personen aus Reinfeld in den Akten der Einwanderungszentrale (EWZ) 1943-45. (von Elli Wise)

Buch: Das Mennonitentum in der Ukraine; Schicksalsgeschichte Sagradowkas. Neufeld, D. Emden: Selbstverlag, 1922. 40 S.

Трагедия колонии Заградовка. Украина. 1919 год. Леонард Ремпель. Über Gnadenfeld, Reinfeld, Münsterberg und Schönau, Sagradowka Kolonie. Von Leonard Rempel auf seiner Webseite. (russisch)

Buch: Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard: Rosthern: Echo-Verlag Buch 4, Rosthern, Sask., Kanada 1947. 113 S.

Reinfeld, Sagradowka in Liste der mennonitischen Industrie- und Handelsunternehmen in Russland (in "Suchen" Ortsnummer "D0213" eingeben).

Reinfeld, Sagradowka. in Friedensstimme, Nr. 21 12. März 1914, S. 6 - 7.

Reinfeld, Sagradowka, Russia. Aus Mennonitischen Kreisen; Russland; Boschman, Jakob; in der Zeitung "Mennonitische Rundschau" 24 April, 1901; S. 6:2.

Reinfeld, Sagradowka, Russia. Aus mennonitischen Kreisen; Russland; Quiring, Peter; in der Zeitung "Mennonitische Rundschau" 1 August, 1894; S. 1:6 - 2.

In der Kopie der Zeitung "Mennonitische Rundschau" vom 24. April 1901, Seite 6. ist ein Brief von Jakob Boschmann (1845-1914) (#1020620), Reinfeld, Sagradowka. Hinweis von Lydia Friesen (geb. Esau).

Reinfeld in der Liste der Mennoniten aus Russland, die nach Argentinien ausgewandert sind (nach Geburtsorte sortiert).

     
   
Zuletzt geändert
     
am 4 Oktober 2020