Felsenbach (Mariapol), Borosenko Kolonie

 

Ortsname: Felsenbach
Weitere Ortsnamen: Mariapol, Mariopol, Marinopol (2004), Шишковка; Мариаполь (1930), Мариуполь, Марнополь.

Ortsnummer: D0157
Kolonie (menn.): Borosenko (Borozenko)
Mutterkolonie: Chortitza
Admin. Zuordnung:
Dnjepropetrowsk/ Nikopol/ Borsenko/Nowosofiewka, до 1917 – Екатеринославская губ., Екатеринославский у., Николайтальская (Ново-Софиевская) вол.; в сов. периодДнепропетровская обл., Сталиндорфский (Фризендорфский)/Шолоховский р-н.
Gründungsjahr: 1864/1865/1866
Topografische Lage: [25 C6]; [62];
Landfläche: 2.007 Desj.
Einwohnerzahl: 224 (1885), 244 (1897), 248 (1908), 249 (1911), 249 (1914), 249 (1918), 383 (1918), 387 (1919), 374 (1925), 368/340 нем. (1941), 301 (1941-43), 327 (1942), 351/327 нем. (1942; 42 нем. сем. или 53% без главы семьи).
Konfession: mennonitisch/lütherisch

Industrie und Handel: 1 Betrieb. Dreistöckige Mühle mit Ölmotor Franz Froese [103]

Grandma 7: In der "Grandma 7" CD sind 273 Mennoniten, die in Felsenbach, Borozenko geboren sind, beschrieben.
Zusatzinformationen: Die Kolonie lag etwa 55 km im O von Kriwoj Rog. Zahl der deutschen Einwohner: 1940:383; 1941:340; 1941:327. 1864 kauften die Molotschnaer Kolonien aus dem Schäfereifonds vom Gutsbesitzer Schischkin 2.057 Desj. Land, auf dem sich nur Kolonisten katholischer Konfession angesiedelten. 1889 wurde das Land an Mennoniten verkauft. Die bisherigen Siedler zogen in die Poltawaer Gegend, wo sie neues Land kauften uns sich ansiedelten. Im Ort gab es eine 4-klassen Schule, die in einem Schulgebäude mit 3 Räumen untergebracht war. Bis 1918 war Russisch Unterrichtssprache, nur Religion wurde in Deutsch unterrichtet, Deutsch wurde im Sprachunterricht vermittelt. Danach war Deutsch bis 1938 Unterrichtssprache. Russisch wurde als Fach gelehrt. Ab 1938 war Ukrainisch Unterrichtssprache. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen war Deutsch wieder Unterrichtssprache. Für begabte Schüler bestand die Möglichkeit die volle Mittelschule (10 Klassen) im 4 km entfernten Eigengrund zu besuchen. 1942 unterrichteten zwei Lehrer 67 Schüler. In den Familien wurde ein plattdeutscher Dialekt gesprochen. Das ehemalige Klubhaus wurde nach dem Einmarsch der Wehmacht als Getreidespeicher genutzt. Elektrischer Strom (220 Volt) war vorhanden. Die Gemeinde gehörte zum Kirchspiel Nikolaital, der Dorfsowjet war in Neu-Hochstädt. Die medizinische Betreuung erfolgte durch den Arzt und die Hebamme in Eigengrund. 1918 wurden 2.242 ha von 35 Wirtschaftshöfe bearbeitet. Der Kolchos besaß 963 ha Ackerland und 45 ha Hofland (je Hof 0,5 ha). Im Ort gab es nur einen Brunnen mit Trinkwasser, die anderen 12 Brunnen führten nur Brauchwasser. Die 3 ha Obstplantage (Kern-und Steinobst) und die 6 ha Gemüse wurden mit Wasser aus dem Fluss Basluk bewässert. 34 Häuser wurden von jeweils einer Familie bewohnt, in 19 Häuser lebten 2 Familien, in 2 Häuser 3 Familien. Nur ein Teil dieser Hauser waren Ziegelbauten. Das Schulgebäude war ein Ziegelbau mit 3 Räumen und einer Lehrerwohnung. Die Dampfmühle konnte mit einem Gasgenerator oder mit Strom angetrieben werden. Im Ort gab es nur ungepflasterte Straßen und Wege. Im Dezember 1919 wurden 5 Männer und 1 Frau durch Mitglieder der Machnobande ermordet Im Dorf fand keine Entkulakisierung statt. 1937/38 wurden 29 Einwohner verhaftet und verbannt. Über ihren Verbleib ist nichts bekannt.
Quellen: [1];  [2 1958, S. 187]; [3]; [4]; [11]; [26]; [112]; [158]; [186]; [743]

Buch: "" von Katharina Thiessen auf der Webseite von Hermann Schirmacher. 2. Diese Steine, die Russlandmennoniten. Adina Reger und Delbert Plett. Manitoba. 2001. S. 393. 3. Es wurde wieder ruhig. Die Lebensgeschichte eines mennonitischen Predigers aus der Sowjetunion. Von Peter (Isaak) Derksen. Winnipeg.  1989.

 
 
Information und Quellen aus Orte in den Mennoniten in Russland bis 1943 lebten.
   
Quellen:
1. Ortsliste auf der Seite des Dorfes Schuk.
 

2. Heimatbuch die Deutschen aus Russland. (HB) Stuttgart: Landmannschaft die Deutschen  a. Russland. 1954-2007.

4. Handbuch Russland-Deutsche (mit Ortsverzeichnis ehemaliger Siedlungsgebiete). Mertens, Ulrich. Nürnberg.  2001

11. Немцы России. Населенные пункты и места поселения: энциклопедический словарь.  Сост. В.Ф. Дизендорф. Москва, 2006. 2-е переработанное Интернет-издание. - 2009. http://wolgadeutsche.net/diesendorf/Ortslexikon.pdf 

25. Karte der deutschen Siedlungen im Gebiet (Oblast) Dnepropetrowsk (ehem. nördl. Teil des Gouv. Jekaterinoslaw. Bearbeitet von Dr. K. Stumpp. In „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1958.

26. Compilation of Mennonite Villages in Russia. Tim Janzen. 2001, 2004  und seine Daten in „Mennonitische Dörfer in Russland“.

62. Karte “Borosenko Kolonie” by W. Schroeder. Mennonite Historical Atlas. First Edition. William Schroeder. Winnipeg. 1990.

103. Liste der mennonitischen Industrie- und Handelsunternehmen in Russland.

112. Grandma Datenbank. CMHS Fresno, USA. 2016. Beschreibung.

151. Mennonitische Orte in Russland in Google My Maps. Von Andreas Tissen und Viktor Petkau.

158. Diese Steine, die Russlandmennoniten. Adina Reger, Delbert Plett. 2001. Manitoba. Von der "D. F. Plett Historical Research Foundation" runterladen.

186. Building on the Past: Mennonite Architecture, Landscape and Settlements in Russia/Ukraine. Friesen, Rudy P with Edith Elisabeth Friesen.  (Winnipeg, Canada:  Raduga  Publications, 2004)

743. Es wurde wieder ruhig. Die Lebensgeschichte eines mennonitischen Predigers aus der Sowjetunion. Von Peter (Isaak) Derksen. Winnipeg.  1989.

 

 

 

Skizze des Dorfes Felsenbach, Borosenko Kolonie

Gezeichnet von D. Plett.

Skizze des Dorfes Felsenbach, Borosenko Kolonie. Gezeichnet von D. Plett, Steinbach 1998. Im Buch "Diese Steine, die Russlandmennoniten". Adina Reger und Delbert Plett. Manitoba. 2001. S. 393.

 

 

 

Dorfplan vergrößern.

Dorfplan Felsenbach (Mariopol), Borosenko Kolonie 1942. Gezeichnet von der K. Stumpp Gruppe. Auf der Webseite ЦГЭАУ.

 

 

 

Bilder und Fotos Felsenbach (Mariapol), Borosenko Kolonie.

Felsenbach - Marinopol im Buch "Diese Steine, die Russlandmennoniten". Adina Reger und Delbert Plett. Manitoba. 2001. S. 393.

Prediger Peter (Isaak) Derksen (geb, 1905) im Buch "Diese Steine, die Russlandmennoniten". Adina Reger und Delbert Plett. Manitoba. 2001. S. 395.

Buch: "" von Katharina Thiessen auf der Webseite von Hermann Schirmacher.

Kopie vom Archivdokument Dorfbericht von Felsenbach (Mariopol), Borosenko Kolonie von K. Stumpp 1942. Auf der Webseite ЦГЭАУ. 70 Seiten. Hinweis von Viktor Petkau.

Familienverzeichnis des Dorfes Felsenbach, Borosenko Kolonie. Aus dem Dorfbericht von K. Stumpp 1942. (von Elli Wise).

Personen aus Felsenbach in den Akten der Einwanderungszentrale (EWZ) 1943-45. (von Elli Wise).

Eheregister des Dorfes Felsenbach, Borozenko Kolonie.

Mennoniten aus Felsenbach in den Passagierlisten des Flüchtlingstransports im Jahre 1930 nach Paraguay.

Mennoniten aus Mariapol in den Passagierlisten des Flüchtlingstransports im Jahre 1930 nach Paraguay.

Prediger in Borosenko und Nepluyevka Kolonien.

Buch: Es wurde wieder ruhig. Die Lebensgeschichte eines mennonitischen Predigers aus der Sowjetunion. Von Peter (Isaak) Derksen. Winnipeg.  1989.

Buch: Friesen, Rudy P. and Edith Elisabeth Friesen. Building on the past: Mennonite architecture, landscape and settlements in ssia/Ukraine. Winnipeg: Raduga Publications, 2004. Updates. S. 446 (englisch) und dasselbe Buch: Фрiзен, Рудi. Менонiтська архiтектура. Вiд минулого до прийдешнього. ТОВ "Виробничий будинок ММД", г. Мелитополь. 2010 г. S. 408 (ukrainisch).

Felsenbach, Borosenko in Liste der mennonitischen Industrie- und Handelsunternehmen in Russland (in "Suchen" Ortsnummer "D0157" eingeben).

Todesfall. Felsenbach. A. Enns. Friedensstimme, Nr. 2 12. Januar 1908, S. 25 - 26.

Felsenbach bei Nikopol. A. Enns. Friedensstimme, Nr. 45 10. November 1907, S. 594 - 597.

Felsenbach, Gouv. Jekater. A. Enns. Friedensstimme, Nr. 43 27. Oktober 1907, S. 564 - 566.

Raubüberfall, Felsenbach, Jekaterinoslaw. Friedensstimme, Nr. 98 17. Dezember 1911, S. 8 - 9.

Felsenbach, Post Nikopol. F. J. Friedensstimme, Nr. 59 31. Juli 1913, S. 4 - 6.

Felsenbach, Kroeker, A. Schauerliche Erlebnisse im deutschen Dorfe Felsenbach, Ansiedlung Borsenkowo, Gouv. Jekaterinoslaw. Mennonitische Rundschau, 10.06.1931- 6.

Felsenbach, Russia. Russland; Enns, A; Mennonitische Rundschau, 1 Januar, 1908; S. 12:3.

Felsenbach, Russia. Russland; Enns, Abrah. u. Maria; Mennonitische Rundschau, 11 April, 1906; S. l0:4 . 11.

Felsenbach, Russia. Russland; Enns, Abrah. u. Maria; Mennonitische Rundschau, 16 Januar, 1907; S. 12:2.

Felsenbach, Russia. Russland; Enns, Abrah. u. Maria; Mennonitische Rundschau, 2 Mai, 1906; S. 9:3.

Felsenbach, Russia. Russland; Enos, A; 15 Januar, Mennonitische Rundschau, 1908; S. 13:2.

Felsenbach, Russia. Russland; Enos, Abrah. u. Maria; Mennonitische Rundschau, 6 Dezember, 1905; S. 10:4. 11.

Felsenbach, Russia. Russland; Fehr, Is. (Mrs.); Mennonitische Rundschau, 2 Mai, 1906; S. 9:2.

Felsenbach, Russia. Russland; Martens, Helena; Mennonitische Rundschau, 11 April, 1906; S. lO:3.

Felsenbach, Russia. Ruszland; Enns, Abr. u. Maria; Mennonitische Rundschau, 3 April, 1907; S. 7:1.

Felsenbach in der Liste der Mennoniten aus Russland, die nach Argentinien ausgewandert sind (nach Geburtsorte sortiert).

   
Zuletzt geändertam 16 Oktober 2018