Brief von Jakob Boldt, Kaltan, Neu Samara, aus der "Mennonitische Rundschau" vom 18.06.1902

 

Abgeschrieben von Lydia Friesen (geb. Esau) (Email), alle ihre Berichte.

Kopie der Zeitung "Mennonitischer Rundschau" vom 18.06.1902, Seite 10. (gotisch) von Lydia Friesen (geb. Esau).

 

   Kol. Kaltan. Werte "Rundschau"! Da Du ein Bote bist, der in so vielen Häusern einkehrt, so will auch ich Dir etliche Zeilen mit auf den Weg geben. Hier bei uns im hohen Nord - Osten (Samara) hatten wir einen stürmischen Winter, Schneegestöber, Frost und Tauwetter wechselten miteinander, bis endlich der Frühling kam und des Winters Grausamkeit durch seine Milde verscheuchte. Mit dem 10. April fingen wir an den Acker zu bestellen; doch hinderten uns Frost und Schnee am 17. April daran.
   Da ich glaube daß ich in Amerika noch Vettern und vielleicht auch Nichten habe, aber nicht weiß, wo sich dieselben aufhalten, so möchte ich gerne durch die "Rundschau" ihre Adressen erfahren. Ihr Vater war Johann Wiebe, welcher meiner Mutter Bruder war. Er zog von Alexanderwohl dorthin, ich denke mit den ersten Amerikanern. Der Onkel, Johann Wiebe, soll in der Irrenanstalt gestorbrn sein, ich denke er wohnte in Kansas. Sollte die "Rundschau" in der Nähe gelesen werden, wo jemand von den Kindern des Joh. Wiebe wohnt, so möchten diese Zeilen ihnen zugesandt werden.
Meine Adresse ist:
                         Jakob Boldt.
   Kol. Kaltan, Station Sorotschinskaja, Gouv. Samara, Russia.

 

Bemerkungen von Lydia Friesen(Esau):

Der Onkel Johann Wiebe ist:

Johann Heinrich Wiebe (15.12.1826 - 1894), (#81816), lebte 1861-72 in Alexanderwohl, Molotschna.

   
Zuletzt geändert am 7 November, 2016