Spendebericht für Asien in der Zeitung "Mennonitische Rundschau" Nr. 7 vom 18 Februar 1885, Seiten 1-2

 

Abgeschrieben von Elena Klassen, alle ihre Berichte.

 

Kopie der Zeitung „Mennonitische Rundschau“ Nr. 7 vom 18. Februar 1885, Seiten 1-2. (gotisch) von Elena Klassen.

 

 

Für Asien erhalten.

Von den Gebr. Nickel für ihre Schwester Siebert Goerzen, $ 50.00
Von Aron Wall`s Gemeinde, Mt. L., Minn., wie folgt: für
die Familie des S. Goertz $ 10.00,
für einen bedürftigen
gewissen Schulz $ 10.00, und
für Solche die nach Amerika
auswandern wollen, $ 270.
Zusammen                 290.00
Von P.H., Mt., Lake, Minn. für
Solche die nach Amerika
Auswandern wollen     10.00

Total,                       $ 350.00

J.F. Harms,
Canada, Marion Co., Kansas

Nachweis des Hülfs – Comite`s
Für Chiwa über die demselben für diesen Zweck zugeführten Gaben:
(s. Originalzeitung – E.K.)......
$ 6210.00

Vom Lehrer Joh. Janzen aus Chiwa für sich und seine Familie zurückbezahlt erhalten 359.45
Total: $ 6569.45

Ausgaben:
Für 2000 Rubel in Wechsel gesandt an die uns angegebene Adresse in Saratow, Rußl.,                       $ 1030.00
Zahlung an A. Claassen, 62.00

Diese beiden Beträge haben, mit Hinzuziehung von 1000 Rubel des Kansaser Aid-Comite und einiger Mithülfe, welche den Brüdern von den Mennonitengemeinden an der Wolga zu Theil wurde, bis zur preußischen Grenze, zum Theil bis Bremen ausgereicht.
A. Per Dampfer Ems  30 Aug. 1884:
Für 46 volle und 24 halbe Tickets von Eydtkuhnen bis Bremen, 58 volle Tickets, @ $ 5.80.                                         336.40
Fracht für Uebergewicht an Gepäck, 55.35
Dieselbe Partie, See – Passage
@ $ 15,                                            870.00

B. Per Dampfer Fulda, 24. Sept. 1884:
Diese Partie hatte sich während der langen Wartezeit von sieben Wochen in Orenburg, an der asiatisch – europäisch – russischen Grenze, in Angelegenheit ihrer Reisepässe, von Ersteren abgezweigt und war in die Mennoniten – Kolonien an der Wolga gegangen, wo ihnen der Unterhalt erleichtert wurde, sie trafen zu obiger zeit unerwartet an der preußischen Grenze ein und waren somit genöthigt, sich unter einander, so gut es ging, bis Bremen durchzuhelfen.
Für 29 violle und 17 halbe Tickets, See – Passage, 37 ½ volle Tickets
@ $ 15,           $ 362.50
Für Fracht und Spedition von 51 Colli (Verpackungsstück – E.K.), beiden Partien, sowohl per Ems, als per Fulda, sowohl nach Kansas, wie nach hier kommend, angehörig, von Orenburg, der asiatischen Grenze, bis Bremen, enthaltend: Betten, Kleider und Effecten, wie sie solche bis dahin auf Kameelen mit sich führten,
                           650.85
In New Jork gelandet, trennten sich die Partien, sowohl per Ems als per Fulda, in die nach Nebraska und nach Kansas gehenden Familien; letztere wurden durch das Kansaser Aid-Comite weiter befördert. Für die nach hier Kommenden wurde verausgabt:
Erste Partie, 38 ½ volle Tickets,
@ $ 20.50,         789.25
Zweite Partie, 18 ½ volle Tickets
@ $ 20.50           379.25
Das Comite erlaubt sich hierbei zu bemerken: Die werthen Leser finden für`s Ticket von New Jork bis hier
@ $ 20.50 verausgabt; das Kansas Comite hatte uns, durch bei dortiger Reisegesellschaft billiger erzielte Rate, die Offerte gemacht, die Betreffenden
@ $ 17.00 via Topeka, Kan., hierher zu befördern; wenngleich uns hier Anfangs gleiche Raten mit jener Gesellschaft in Aussicht gestellt, resp. zugesichert waren, gelang es uns später nicht, sie zu erhalten, dennoch konnte das Comite sich nicht dazu entschließen, den weiten Umweg mit der Gesellschaft zu machen, zumal vorhin erwähnte 51 Colli hier kostenfrei expediert wurden.
Für diverse Ausgaben hier:
Depeschen, sowohl hier in den Ver. Staaten, als auch nach Europa, resp. Asien, Spesen für Stamps, Expreß, Verpflegung auf der Reise,
                                                 126.80
Verbleibt ein Überschuß von 1707.05
Wie oben,                            $ 6569.45

Wenn das untergezeichnete Comite nun hiermit seiner Verpflichtung nachkommt, mit Vorstehendem Allen, die es sich angelegen sein ließen, an dieser Hülfsarbeit sich zu betheiligen, Nachweis über die empfangenen Gaben zu liefern, so will dasselbe nächst dem Danke zum lieben Herrn, der bis dahin treulich zum Gelingen geholfen, auch Allen, die bei diesem Liebeswerke freudige Handreichung gethan, seinen aufrichtigen Dank aussprechen, wie es die Betheiligten selbst ja auch schon gelesen haben. Aber, geliebte Brüder, unsere Arbeit ist noch nicht vollendet; von den 60 Chiwaer Familien sind erst 23 Familie hier eingetroffen, und neue Rufe um Hülfe lassen sich vernehmen.
Sobald diese Angelegenheit wieder entschiedener und klarer an uns herantritt, was mit dem herannahenden Frühjahr zu erwarten steht, und wir einen Ueberblick dieser Anforderungen haben, gegenüber unserem Cassenbestand, resp. der uns vom Kansaser Aid-Comite in Aussicht gestellten Mithülfe uns vergewissert wissen, wird das Comite sich wieder an die werthen Gönner wenden und hofft zuversichtlich, der Herr wird auch dann wieder zur rechten Zeit die Herzen und Taschen zu öffnen wissen, um auch diesen Dürstigen zu Hülfe zu kommen.
Beatrice, im Januar 1885.
Das Neb. Hülfs-Comite für Chiwa.
L.E. Zimmermann, J.G. Wiebe,
Joh. H. von Stehen, Johannes Penner,
Peter Janzen.

 
   
Zuletzt geändert am 4 Februar, 2021