Todesanzeige aus Romanowka, Turkestan in der Zeitschrift „Friedensstimme“ Nr. 90 vom 17. November 1910, Seite 9

 

Abgeschrieben von Elena Klassen (Email), alle ihre Berichte.

 

 

Siehe auch Bericht. in der „Mennonitische Rundschau“.

 

 

Romanowka (Köppental), Post Aulie – Ata, Turkestan, 25 Okt.

Es gefiel dem himml. Vater meine liebe Gattin Katharina geb. Pauls, den 2. Oktober ¼ 9 Uhr abends in die Ewigkeit abzurufen. Die Ursache ihres Todes war starker Blutfluß, welche sich ca. 14 Tage vor einer bevorstehenden Entbindung einstellte. Sechs unmündige Kinder von 2 bis 15 Jahren – 3 Knaben und 3 Mädchen – beweinen den frühen Tod ihrer geliebten Mutter.
Die Verstorbene ist geboren in Augusterwalde, Westpreussen, von wo sie mit ihren Eltern, Peter Pauls, als 6 Jähriges Mädchen nach Trakter Ansiedlung, Samar. Gouv. kam. Gegenwärtig wohnen diese im Dorfe Orloff daselbst. Sie ist alt geworden 38 Jahre, 8 Monate und 12 Tage.
Ungefähr vor 4 Jahren bekehrten wir beide uns durch des Herrn Gnade und vor ca. 2 Jahre ließen wir uns auf den Glauben taufen und schlossen uns der Gnadentaler gemeinde an. Ihr Glaube wurde gekrönt. Sie gab dem Tode mutig ins Auge, weil sie dem Heiland vertraute. Kurz vor ihrem Sterben ließ sie ihre Kinder zu sich kommen und legte es ihnen ans Herz, sich in ihrer Jugend zum Heiland zu bekehren.
Das Begräbnis fand am 5. Oktober von der Köppentaler Schule aus statt. Die Brüder, welche Worte der Ermunterung und des Trostes sprachen, waren: Gerh. Thießen, Orloff, Altsamarische Ansiedlung; hier; Kornelius Fehr und Gerhard Neufeld, Orenburger Ansiedlung.

Der trauernde Gatte Heinrich Fröse.
   
Zuletzt geändert am 21 April, 2020