Gut Ossokino, bei Memrik Kolonie

 

Memrik Kolonie.

 

 

Ortsname: Ossokino
Weitere Ortsnamen: Осокино, Gut Ossokino, Otscheretino, Ocheretino (2004).

Ortsnummer: D0255
Kolonie (menn.):
Mutterkolonie: Molotschna
Admin. Zuordnung
: до 1917 – Екатеринославская губ., Бахмутский у., Сантуриновская вол.; в сов. период – Донецкая губерния, Бахмутский округ, Железнянский район (1923). Сталинская/Донецкая обл., Дзержинский/ Горловский/ Железнянский р-н.
Gründungsjahr: ca. 1895, ca. 1919 erloschen.

Topografische Lage: [724]; Die Lage unklar. Laut [115] links von Alexanderpol, Otscheretino liegt aber südlich.
Landfläche:
Einwohnerzahl:
Konfession: mennonitisch

Grandma 7: In der "Grandma 7" CD sind 16 Mennoniten, die in Ossokino, Memrik geboren sind, beschrieben.
Zusatzinformationen: In der "Grandma 5" CD sind 13 Mennoniten, die in Ossokino, Memrik im Zeitraum 1901-1915 geboren sind, beschrieben.

Das Dorf Ossokino wurde ungefähr 1895 gegründet, als mehrere Familien aus der Molotschna-Kolonie einen Teil eines großen Guts 20 km von der Memrik-Kolonie entfernt kauften. Jeder Hof war auf einem eigenen Grundstück und nicht im traditionellen Mennoniten Dorf. Als private Bauernhöfe wurden sie manchmal als Güter angesehen (Khutor). Wie in anderen Dörfern wurde jedoch auch ein Bürgermeister (Schultze) gewählt. Diese Siedler wurden sehr wohlhabend und haben schließlich große moderne Häuser gebaut, wie auf größeren Gütern. Eine Schule befand sich in der Nähe des Zentrums der Siedlung. Es wurde auch für Gottesdienste von den Anwohnern genutzt, sie waren Mitglieder der mennonitischen Gemeinde in Marienort.

Erstmals von der Familie Gerhard Jakob Mandtler (1821-1904) (#478863) gegründet, Uhrenmacher aus Lindenau, Molotschna Kolonie. Er kaufte ca. 1895 in Ossokino 1.000 Dess. und ließ sich dort mit 4 verheirateten Kindern nieder. Kornelius Mandtler später einer der Besitzer, wahrscheinlich ein Sohn; seine erste Frau Agatha starb, dann heiratete Ida Goosen aus Schönsee.

Bald gesellten sich noch andere hinzu, Dycks, Heidebrechts, Engbrechts und andere, und so war hier ein blühendes Gemeinwesen entstanden. Goerz Heinrich, Verfasser von "Memrik, eine Mennonitische Kolonie in Russland" hat mehrere Jahre in der Schule von Ossokino als Lehrer gearbeitet.

Die Bewohner dieser Güter litten während der Revolution unter Angriffen durch bewaffnete Banditen. Als dann aber ein Familienvater, K. Penner, und ein junges Ehepaar, K. Mandtlers, auf schreckliche Weise ermordet wurden, flohen alle Bewohner in die nahe gelegenen Memriker Dörfer, wo die Verhältnisse noch immer sicherer waren. Das war also das frühe und traurige Ende dieser Siedlung.

Ossoborowka (oder Osokorowka) war später ein Teil des Ossokino Regions.

 

Quellen: [26]; [38]; [14]; [125 S. 45, 69, 122, 153, 155]; [186 S. 563]; [326 S. 511]; [335 S. 12, 13, 20]; [541 14. Mai 1902, S. 4, 5]; [541 7. Mai 1913, S. 7, 8];

Buch: Memrik, eine Mennonitische Kolonie in Russland. Goerz, Heinrich. Rosthern, Sask.: Echo Verlag, Buch 10, 1954. S. 20.

 
 
Information und Quellen aus Orte in den Mennoniten in Russland bis 1943 lebten.
   
Quellen:
14. Grandma Datenbank. CMHS Fresno, USA. 2018. Beschreibung.
 

26. Compilation of Mennonite Villages in Russia. Tim Janzen. 2001, 2004  und seine Daten in „Mennonitische Dörfer in Russland“.

38. Grandma 5 CD-ROM. CMHS Fresno USA. 2006. Beschreibung.

125. Mennonite Estates in Imperial Russia. Second Edition rev. and expanded. Helmut Huebert. Winnipeg, Canada. 2008.

151. Mennonitische Orte in Russland in Google My Maps. Von Andreas Tissen und Viktor Petkau.

186. Building on the Past: Mennonite Architecture, Landscape and Settlements in Russia/Ukraine. Friesen, Rudy P with Edith Elisabeth Friesen.  Winnipeg, Canada:  Raduga  Publications, 2004.

326. Менонiтська архiтектура. Вiд минулого до прийдешнього. Фрiзен Рудi. Мелитополь. 2010. (ukrainisch)

335. Memrik, eine Mennonitische Kolonie in Russland. Goerz, Heinrich. Rosthern, Sask.: Echo Verlag, Buch 10, 1954.

541. Zeitung "Mennonitische Rundschau" 1880-2007.

724. Russische Heereskarte mit deutscher Schreibweise Region Konstantinowka 1942. Mit Borissowo, Naumenko, Memrik und Ignatjewo Kolonien. Mennonitische Orte und Guts von Viktor Petkau hervorgehoben.

 

 

Bilder und Fotos Gut Ossokino, bei Memrik Kolonie.

Buch: Memrik, eine Mennonitische Kolonie in Russland. Goerz, Heinrich. Rosthern, Sask.: Echo Verlag, Buch 10, 1954. S. 20.

Ossokino, Station Sajzewo (Memrik) Kolonie in Google My Maps. Von Andreas Tissen und Viktor Petkau.

Ossokino im Buch: Friesen, Rudy P. and Edith Elisabeth Friesen. Building on the past: Mennonite architecture, landscape and settlements in Russia/Ukraine. Winnipeg: Raduga Publications, 2004. Updates. S. 563 (englisch) und dasselbe Buch: Фрiзен, Рудi. Менонiтська архiтектура. Вiд минулого до прийдешнього. ТОВ "Виробничий будинок ММД", г. Мелитополь. 2010 г. S. 511 (ukrainisch).

Alexandropol bei Otscheretino. P. Koop. Friedensstimme, Nr. 30 13. April 1913, S. 7 - 8.

Alexandropol, bei Otscheretino. Friedensstimme, Nr. 13 12. Februar 1914, S. 4 - 7.

Ossokino in der Liste der Mennoniten aus Russland, die nach Argentinien ausgewandert sind (nach Geburtsorte sortiert).

Zuletzt geändert am 4 Oktober 2020