Blumenort, Sagradowka Kolonie

   
 
   
 

Ortsname: Blumenort Nr. 7
Weitere Ortsnamen: Swetlowka, Светловка; Блюмендорф, Blumendorf, Блюменорт (1896).

Ortsnummer: D0204
Kolonie (menn.): Sagradowka (Sagradovka)
Mutterkolonie: Molotschna
Admin. Zuordnung
: Gebiet Nikolajew/Rayon Kronau. до 1917 – Херсонская губ., Херсонский у., Орлофская (Кочубеевская) вол.; в сов. период – Николаевская/Днепропетровская обл., Больше-Александровский/Кронауский (им. Фрица Геккерта, Высокопольский, Петровский) нем. р-н.
Gründungsjahr: 1873
Topografische Lage: [35 J3/J-4]; [68];
Landfläche: 1.346 ha (1918), 1.277 Deßj./1.236 ha (im Kollektiv).
Einwohnerzahl: 172 (1887), дворов 19; жит. 195 (108 м. 87 ж.) (1896), 157 (1905), 201 (1906), 256 (1911), 297 (1912), 224 (1914), 218 (1916), 263 (1918), 224 (1918), 263 (1919), 382 (1926), 266/326 (1926), 318/308 нем. (1941), 284/276
нем. (1942; 39 нем. сем. или 63% без главы семьи).

   

Konfession: mennonitisch (Nikolajfeld & Orloff)

Industrie und Handel: 7 Betriebe. Fabrik für landwirtschaftliche Geräte Siemens, Ölpresse Siemens Ja. Ja., Lager und Werkstatt Epp und Siemens … [103]

Grandma 7: In der "Grandma 7" CD sind 145 Mennoniten, die in Blumenort, Sagradovka geboren sind, beschrieben.
Zusatzinformationen: Die Kolonie lag etwa 30 km im W von Kronau. Церковно-приходская школа, уч-ся 26 (16 м. 10 д) (1896); лавка; уeздный город 108 верст; волость 4 верст; земская почтовая станция Шестерня 11 верст; ст. ж.д. Ново-Полтавка 52 верст; пароходная пристань Малыя Гирлы 60 верст. Sie gehörte zu den insgesamt 28 Siedlungen (17 menn/11 ev. bzw. kath.), die auf den 21.276 Desj. entstanden, die von Molotschnaer Kolonien vom Fürsten Kotschubei für Landlose gekauft wurden. Die Kolonie wurde auf dem ehemaligen Gut Sagradowka gegründet. Zahl der deutsche Einwohner: 1905:157; 1910:217; 1921:256; 1914:220; 1919:269; 1926:266; 1941:308 in 69 Familien. Daneben wohnten noch 10 Ukrainer in 3 Familien im Ort. Im Ort gab es 1930 eine 1klassige Schule. 1941 gab es eine 4-Klassen-Grundschule. Die Schüler der 5.-7. Klasse mussten ins 3 km entfernte Tiege in die dortige Schule gehen. Bis 1938 war Deutsch Unterrichtssprache, danach Russisch. Im Alltag wurde Deutsch mit Danziger Dialekt gesprochen. Die Gemeinde gehörte zum Kirchspiel Nikolaifeld. Die Gebäude, in denen das Kollektivistenheim und die Lesehalle untergebracht waren, wurden den früheren Eigentümern nach dem Einmarsch der Wehrmacht zurückgegeben. Im Ort gab es keinen elektrischer Strom. 1918 bewirtschafteten 14 Höfe 1.346 ha Land. Durch den Kolchos wurden 1.236 ha bewirtschaftet. Jeder der 49 Höfe besaß 0,6 ha Hofland. Im Dorf führten nur 2 Brunnen Trinkwasser. Auf 11,8 ha wurde Obst angebaut. 2 ha waren mit Maulbeerbäume für die Seidenraupenzucht bepflanzt. Im Dorf gab es eine Schmiede und eine Werkstatt. Während der Hungersnot 1921/1922 kamen 5 Einwohner ums Leben. Die Hungersnot 1932/1933 kostete 10 Einwohner das Leben. Zwischen 1929 und 1941 wurden 21 Personen (19 Männer) verbannt. 1931 wurde das Dorf „entkulakisiert“ und ein Kolchos gegründet. verhungert: 5 Pers. (1921/22), 10(1932/ 33); verbannt von 1929-42: 21 (19 Männer); 0 Pers. 1919 durch Machno-Bande ermordet; 39 Fam. (63 %) ohne Oberhaupt (1942).
Quellen: [1];  [2 1958, S. 192]; [2 1957, S. 233]; [3]; [4]; [6, S. 24; [11]; [26]; [99]; [112]; [262]; [263]

Buch: 1. Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard. Rosthern: Echo-Verlag Buch 4, Rosthern, Sask., Kanada 1947. 2. Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard. Nachdruck. Lichtzeichen. Lage. 2011.

       
    Information und Quellen aus Orte in den Mennoniten in Russland bis 1943 lebten.
       
   
Quellen:
1. „Ortsliste auf der Seite des Dorfes Schuk“ unter http://www.schuk.ru/1/katalog/map.html
     

2. Heimatbuch die Deutschen aus Russland. (HB) Stuttgart: Landmannschaft die Deutschen  a. Russland. 1954-2007.

3. „Stumpp-Erhebungen 1941-1942“  in „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1956-1964.

4. Handbuch Russland-Deutsche (mit Ortsverzeichnis ehemaliger Siedlungsgebiete). Mertens, Ulrich. Nürnberg.  2001

6. Die deutschen Siedlungen des Kronau-Orloffer Gebietes. Stumpp, K. In: Heimatbuch, 1959, S.22-29.

11. Немцы России. Населенные пункты и места поселения: энциклопедический словарь.  Сост. В.Ф. Дизендорф. Москва, 2006. 2-е переработанное Интернет-издание. - 2009. http://wolgadeutsche.net/diesendorf/Ortslexikon.pdf 

26. Compilation of Mennonite Villages in Russia. Tim Janzen. 2001, 2004  und seine Daten in „Mennonitische Dörfer in Russland“.

27. Karte der deutschen Siedlungen im Gebiet Saporoshje, ehem. die Gebiete Taurien und der südliche Teil von Jekaterinoslaw (Dnepropetrowsk). Bearbeitet von Dr. K. Stumpp. In „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1957.

35. Karte der deutschen Siedlungen im Gebiet Nikolajew. Bearbeitet von Dr. K. Stumpp. In „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1958.

68. KarteSagradovka Kolonie“ by W. Schroeder. Mennonite Historical Atlas. First Edition. William Schroeder. Winnipeg. 1990.

99. Mennonitische Orte in "Spisok naselennych mest Chersonskoj guberniji". Cherson. 1896. (altrussisch)

103. Liste der mennonitischen Industrie- und Handelsunternehmen in Russland.

112. Grandma 7 CD-ROM. CMHS Fresno, USA. 2012. Beschreibung.

151. Mennonitische Orte in Russland in Google My Maps. Von Andreas Tissen und Viktor Petkau.

262. Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard. Rosthern: Echo-Verlag Buch 4, Rosthern, Sask., Kanada 1947.

263. Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard. Nachdruck. Lichtzeichen. Lage. 2011.

   

 

 

 

Dorfplan Blumenort (Swetlowka), Sagradowka Kolonie 1942

Gezeichnet von der K. Stumpp Gruppe.

Dorfplan vergrößern.

Dorfplan Blumenort (Swetlowka), Sagradowka Kolonie 1942. Gezeichnet von der K. Stumpp Gruppe. Auf der Webseite ЦГЭАУ.

   

 

 

 

Skizze Blumenort (Swetlowka), Sagradowka Kolonie und Umgebung 1942

Gezeichnet von der K. Stumpp Gruppe.

Skizze vergrößern.

Skizze Blumenort (Swetlowka), Sagradowka Kolonie und Umgebung 1942. Gezeichnet von der K. Stumpp Gruppe. Auf der Webseite ЦГЭАУ.

   

 

 

 

Bilder und Fotos Blumenort, Sagradowka Kolonie.

Kopie vom Archivdokument Dorfbericht von Blumenort (Swetlowka), Sagradowka Kolonie von K. Stumpp 1942. Auf der Webseite ЦГЭАУ. 28 Seiten. Hinweis von Viktor Petkau.

Familienverzeichnis des Dorfes Blumenort, Sagradovka Kolonie. Aus dem Dorfbericht von K. Stumpp 1942. (von Elli Wise)

Familienverzeichnis des Dorfes Blumenort, Sagradowka im Dorfbericht von K. Stumpp 1942 mit Geburtsjahr. (80 Ehen)

Personen aus Blumenort in den Akten der Einwanderungszentrale (EWZ) 1943-45. (von Elli Wise)

Personen aus Swetlowka in den Akten der Einwanderungszentrale (EWZ) 1943-45. (von Elli Wise)

Buch: Das Mennonitentum in der Ukraine; Schicksalsgeschichte Sagradowkas. Neufeld, D. Emden: Selbstverlag, 1922. 40 S.

Buch: Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard: Rosthern: Echo-Verlag Buch 4, Rosthern, Sask., Kanada 1947. 113 S.

Blumenort, Sagradowka in Liste der mennonitischen Industrie- und Handelsunternehmen in Russland (in "Suchen" Ortsnummer "D0204" eingeben).

Sagradowka, Blumenort in der Zeitung "Mennonitische Rundschau" 10.12.1930 S. 6.

Blumenort, Sagradowka, Russia. Aus mennonitischen Kreisen; Süd-Russland; Adrian, Heinrich; in der Zeitung "Mennonitische Rundschau" 4 März, 1891; S. 1:2.

Blumenort, Sagradowka, Russia. Vereinigte Staaten; Nebraska; Fast, Peter; in der Zeitung "Mennonitische Rundschau" 23 Mai, 1907; S. 2:2.

Lewen Maria, Swetlowka, Sagradowka in der Zeitung "Mennonitische Rundschau" 13.06.1934 S. 7.

In der Kopie der Zeitung "Mennonitische Rundschau" vom 31. August 1932, Seiten 6-7 ist ein Brief von Johann J. Klassen aus Blumenort, Sagradowka, Ukraine. Hinweis von Willi Janzen.

Blumenort in der Liste der Mennoniten aus Russland, die nach Argentinien ausgewandert sind (nach Geburtsorte sortiert).

     
   
Zuletzt geändert
     
am 10 Juli 2020