Willi Vogt. Mennonitische Ahnenforschung

 

Buch: Mennonitisches Jahrbuch 1903. H. Dirks. 1904. Halbstadt
Artikel: Die wichtigen Ereignisse des Jahres 1903 unter uns Mennoniten. (Von Prediger H. Janzen).
 
   
 
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sich fuers Gemeinwohl unserer Glaubensgemeinschaft interessieren, freundlich ersucht, ebenfalls die gewuenschten Daten aus ihrer Gegend uns einsenden zu wollen. Zu diesem Zweck werden wir Fragebogen aussenden, sobald das vorliegende Werk sich unter der Presse befindet. Mithin werden sie dieselben bereits in Haenden haben, wenn sie diese Zeilen lesen. Sollten die Fragebogen nicht ueberall hinkommen, von woher Mitteilungen zu machen waeren, und man erhaelt dort Kenntnis von unserer Bitte darum, da wolle man auch ohne Fragen uns Bericht schicken. Die Einsendungen werden am besten an Ältesten Heinrich Dirks - Gnadenfeld gerichtet.
Was nun die speziellen Ereignisse des Berichtsjahres betrifft, so koennen wir auch hierueber nicht viel mitteilen - wegen Mangel an Daten. Zunaechst fragen wir dabei wohl nach dem Ergebnis der Ernte, die im Jahr 1903 in den verschiedenen Gegenden, in welchen Mennoniten wohnen, sehr verschieden ausgefallen ist. Waehrend es z.B. in Chortitza und Umgegend allgemein gut war, hatte Sagradowka eine recht schwache und die Orenburger Ansiedlung eine Missernte. Laut Nachricht aus Chortitza gab die Ernte daselbst in der ganzen Wolost durchschnittlich pro Dess.: Roggen 45, Winterweizen 50, Sommerweizen 60, Hafer 91, Gerste 83, Hirse 30, Welschkorn 91 Pud. Kartoffeln wurden 225 Pud von der Dess. geerntet. Dagegen variiert das Ernteergebnis in der Orloffer Wolost (Sagradowka) zwischen 20-40 P. Hafer, 30-60 P. Gerste pro Dess.; Kartoffeln ergaben 100-200 Pud pro Dessjatine.
Die Bezirke Halbstadt und Gnadenfeld an der Molotschna hatten durchschnittlich eine etwas weniger gute Ernte als Chortitza, doch bedeutend besser als Sagradowka, was auch fuer die meisten anderen Gebiete zutrifft. Die weitlaeufige Krim indessen weist alle Nuancen von einer guten Ernte bis zu vollem Misswachs auf, wobei diesmal nicht wie gewoehnlich der Perekoper Kreis am schlimmsten dran ist. Auf der neuen Orenburger Ansiedlung von der Molotschna her hat die Missernte eine Unterstuetzung aus den Mutterkolonien noetig gemacht, und zwar sollen es besonders 2 Doerfer sein, die derselben dringend benoetigen.
Fuer das Terek-Gebiet belebt sich die Hoffnung je mehr und mehr, und wenn die Verlosung des noch zu besiedelnden Landes am

         
 
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Zuletzt geaendert am 12 November 2006.